Im Sperrgebiet*
Fr.., 05. Februar 2016
30. Januar 2016
Wir wollen eine Woche Urlaub in der Nähe des Schaalsee (hier verlief mal die DDR-Grenze) mit einem Besuch zu Mutters 89sten Geburtstag verbinden.
Auf dem Hinweg machen wir einen kurzen Abstecher nach Lüneburg und dort einen Stadtbummel im Nieselregen.
Laut Wettervorhersage wird das Wetter wohl die Woche über so bleiben.
Aber wir haben ja die entsprechenden Klamotten eingepackt …
Nachmittags kommen wir in Karft, einem kleinen Dorf bei Wittenburg, an unserem Feriendomizil an: Dem „Rauchhaus“, einem alten Bauernhof, der liebevoll restauriert ist.
Nichts für Menschen, die ein Standard-Luxushotel erwarten. Wir allerdings finden unsere Wohnung unter dem Dach super. Alles da, was man braucht; teilweise antike Möbel geben dem Ganzen einen eigenen Charme.
31. Januar 2016
Wir erkunden die nähere Umgebung und fahren nach Zarrentin am Schaalsee.
Leider ist das Kloster geschlossen, es ist aber trotzdem nett, durch den Ort mit seinen alten Gemäuern zu laufen.
Wir machen uns auf nach Ludwigslust, wo wir mittag machen.
Das ehemalige Dorf Klenow wurde 1754 von Herzog Christian Ludwig II zu seinem Jagdsitz erklärt und heißt fortan „Ludwigslust“.
Wir laufen um das Schloß herum durch den riesigen Schloßgarten und kommen auf dem Heimweg noch am Friedhof mit seinem auffälligen Eingangstor vorbei.
2. Februar 2016
Heute auf dem Programm – Landeshauptstadt Schwerin.
Dort geht es zuerst mal in den Dom.
Nachdem wir uns noch was zu Lesen besorgt haben (Internet gibt’s nicht in der Ferienwohnung), laufen wir durch die Altstadt Richtung Schloß, machen einen Spaziergang durch den Schloßgarten und ab geht’s nach hause …
3. Februar 2016
Heute geht’s in die alte Hansestadt Wismar.
Wow – was für ein Stadtbild!
Erstes Ziel ist die Marienkirche, deren Hauptschiff im zweiten Weltkrieg beschädigt und dann 1960 (ohne zwingenden Grund) gesprengt. Der Turm musste als Seezeichen erhalten bleiben …
Wegen des fiesen kalten Windes bleiben wir nur kurz auf dem Kirchturm, auf den ein Fahrstuhl fährt. Der freundliche Sicherheitsmann im Fahrstuhl macht uns auf ein Wandgemälde aufmerksam, das gerade mittels modernster Technik freigelegt wird.
Auf dem Weg durch die Stadt kommen wir an der Heiligen-Geist-Kirche vorbei und werfen einen Blick ins alte Gemäuer. Ich sofort mit dem „Aufpasser“ ins Gespräch, der mir faszinierende Details über die Geschichte der Kirche und die Holzdecke der Kirche erzählt. In Eigenregie hat er ein Heft zusammengestellt, in dem die biblischen Geschichten, die an der Decke in Bildern gezeigt werden, beschrieben sind.
Wismar muss man einfach gesehen haben!
5. Februar 2016
Nachdem ich gestern meinen Freund John besucht habe und anschließend in Hamburg war, um 13 (!) Kartons mit Dias aus meiner alten Fotoagentur action press in Empfang zu nehmen, sind wir heut nochmal an die Ostsee gefahren. Nach Travemünde, von wo aus Maike Großeltern ihre letzte Reise angetreten haben und ich als Fernfahrer mit meinen Schwedenlastern gestartet bin.
Nach einem kleinen Bummel entlang der Promenade gehen wir im Fisherman’s lecker Fisch essen und anschließend auf einen Kaffee in die „Alte Vogtei“.
In diesem liebevollen dekoriertem Café in historischem Ambiente kann man nicht nur lecker Milchkaffee trinken, sondern hat auch eine riesigen Auswahl an Tee.
Auf dem Rückweg zu unserer Ferienwohnung fahren wir noch in Gronenberg vorbei, wo ich mal gewohnt habe.
Schade – der nette ehemalige Dorfgasthof „Knirker Krug“, in dem ich damals meine Wohnung hatte, ist nun wohl verkauft und hinter einem Zaun verbarrikadiert.
Morgen geht’s zurück nach Köln – da tobt noch der Karneval …
* Sperrgebiet: http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel84666.html
Bein Betrachten der Bilder riecht man förmlich die frische, aber kalte Luft. Bilder und Stimmung lösen doch wieder Heimweh aus. Ich sollte wieder einmal „Hochfahren“ und eine Küstenwanderung von Travemünde nach Niendorf unternehmen.Vielen Dank für diese eindrucksvollen Bilder, die auch deutlich Orte der prägenden deutschen Geschichte widerspiegeln.